
Adidas gegen Puma: Eine Geschichte von zwei Brüdern und einer globalen Rivalität
Nur wenige Geschichten in der Geschichte der Sportbekleidung sind so fesselnd wie die von Adidas und Puma. Im Herzen dieser legendären Rivalität liegt eine tiefe familiäre Kluft, die die Landschaft der Sportschuhe für immer verändert hat. Die Wurzeln von Adidas und Puma lassen sich bis in eine kleine Stadt in Bayern zurückverfolgen, wo zwei Brüder, Adolf und Rudolf Dassler, eine gemeinsame Leidenschaft für die Schuhmacherei in zwei der kultigsten Sportmarken der Welt verwandelten.
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Ursprünge in Herzogenaurach: Wo alles anfing
Die Brüder Dassler wuchsen in Herzogenaurach auf, einer malerischen Stadt in Bayern, Deutschland. In den 1920er Jahren begannen Adolf, genannt Adi, und Rudolf, genannt Rudi, mit der Herstellung von Schuhen in der Waschküche ihrer Mutter. Adi, der jüngere der beiden, war ein akribischer Handwerker, während Rudolf, der ältere, ein charismatischer Unternehmer war. Zusammen waren sie ein beeindruckendes Team.
Ihr Unternehmen, die Dassler Schuhfabrik, erlangte Berühmtheit, als der amerikanische Läufer Jesse Owens während der Olympischen Spiele 1936 in Berlin ihre Schuhe trug. Owens‘ vier Goldmedaillen waren nicht nur ein politisches Statement, sondern machten die Marke Dassler auch weltweit bekannt.
Die Kluft in den 1940er Jahren: Von Geschäftspartnern zu Rivalen
Die jahrelange gemeinsame Arbeit forderte schließlich ihren Tribut von den Brüdern. Der Druck des Zweiten Weltkriegs und ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten führten dazu, dass sich ihre Beziehung verschlechterte. Die Zugehörigkeit zur Nazi-Partei und Streitigkeiten über die Kontrolle des Unternehmens vertieften den Riss. Obwohl beide Brüder 1933 der Partei beitraten, folgten Anschuldigungen und Misstrauen.
In den späten 1940er Jahren wurde die Kluft unüberbrückbar. 1948 verließ Rudolf das Unternehmen, um seine eigene Schuhfirma zu gründen, die zunächst Ruda (eine Kombination seines Namens) hieß und später in Puma umbenannt wurde. Ein Jahr später meldete Adi sein eigenes Unternehmen an, Adidas, eine Mischung aus seinem Spitznamen und seinem Nachnamen. Das war der offizielle Beginn der Rivalität zwischen Adidas und Puma.
Die Geschichte des globalen Aufstiegs von Adidas und Puma
Adidas erlangte schnell Anerkennung für seinen innovativen Ansatz. Im Jahr 1954 gewann die westdeutsche Fußballnationalmannschaft die Weltmeisterschaft in Adidas-Schuhen mit abnehmbaren Stollen, einer bahnbrechenden Erfindung. Dieser Moment festigte den Ruf der Marke als Hersteller von Hochleistungsschuhen.
Puma, unter Rudolfs Führung, war nicht weit dahinter. Puma, das für sein aggressives Marketing und seine stilvollen Designs bekannt war, hatte auch im Fußball Erfolg und sponserte Vereine und Sportler gleichermaßen. Die Rivalität der Geschwister trieb beide Unternehmen zu neuen Höhenflügen in Sachen Technologie und Branding.
Im Laufe der Jahre expandierten beide Marken über die Schuhe hinaus und boten ein komplettes Sortiment an Sportbekleidung und -kleidung an. Sie wurden zu wichtigen Akteuren bei globalen Sportereignissen, einschließlich der Weltmeisterschaften und der Olympischen Spiele. Das Sponsoring von Spitzensportlern und Fußballvereinen war entscheidend für ihren Erfolg.
Rivalität unter Geschwistern in Herzogenaurach
Die Fehde zwischen den Brüdern Dassler spaltete nicht nur ihre Familie, sondern auch ihre Heimatstadt. Herzogenaurach wurde als „Stadt der krummen Hälse“ bekannt, da die Einwohner die Schuhe der anderen kontrollierten, um deren Zugehörigkeit festzustellen.
Auch die Belegschaft der Stadt spaltete sich. Die Angestellten der beiden Unternehmen mischten sich nur selten, und selbst die örtlichen Unternehmen ergriffen Partei. Fußballvereine, Bäckereien und Kneipen wurden zu Mikrokosmen des größeren Kampfes Adidas gegen Puma.
Als symbolisches Zeichen ihres lebenslangen Zerwürfnisses wurden Adolf und Rudolf an entgegengesetzten Enden des Herzogenauracher Friedhofs begraben.
Marketing und Sponsoring: Ein Spiel der Einseitigkeit
Das Marketing spielte eine entscheidende Rolle in der Rivalität zwischen Adidas und Puma. Beide Unternehmen revolutionierten das Sportsponsoring und erkannten den Wert der Verbindung ihrer Marke mit erfolgreichen Sportlern. Adidas wurde als Sponsor der westdeutschen Fußballmannschaft bekannt, während Puma einen Vertrag mit dem legendären Fußballspieler Pelé abschloss.
Bei der Fußballweltmeisterschaft 1970 stand Puma im Mittelpunkt einer Kontroverse, als Pelé vor dem Anpfiff eine Pause einlegte, um sich die Schuhe zu binden, so dass die Kameras einen perfekten Blick auf seine Puma-Turnschuhe hatten. Obwohl dieser Schachzug strategisch war, zeigte er, wie weit die beiden Unternehmen in ihrem Kampf um die Vorherrschaft gehen würden.
Vorliebe und Vermächtnis: Adidas gegen Puma in der Neuzeit
Heute sind sowohl Adidas als auch Puma nach wie vor beliebte Sportmarken mit globaler Reichweite. Während Adidas sich als führend in Sachen Performance und modischer Sportbekleidung positioniert hat, ist Puma mit Streetwear und gewagten Marketingkampagnen erfolgreich.
Adidas setzt immer wieder neue Maßstäbe mit Kooperationen und Innovationen, darunter fortschrittliche Laufschuhe und intelligente Bekleidung. Puma hingegen zeichnet sich durch Lifestyle-Kollektionen und Prominentenwerbung aus. Jede Marke verfügt über einen treuen Kundenstamm und eine eigene Identität.
Trotz ihres Wachstums ist der Geist des Wettbewerbs geblieben. Das Erbe der Fehde der Brüder Dassler hallt noch immer in den Marketingabteilungen, Produktdesigns und Unternehmensstrategien beider Unternehmen nach.
Fazit: Mehr als nur ein Schuh
Bei der Geschichte von Adidas gegen Puma geht es nicht nur um Schuhe oder Sportbekleidung – es ist eine Geschichte über Familie, Ehrgeiz und den Preis der Rivalität. Von einem gemeinsamen Traum in einer kleinen bayerischen Stadt bis hin zu einem globalen Kampf um die Vorherrschaft in der Sportbranche – die Geschichte der Dassler-Brüder ist eine eindrucksvolle Erinnerung daran, wie persönliche Konflikte globale Industrien prägen können.
Ob Sie nun Adidas wegen seiner Innovation oder Puma wegen seines Flairs bevorzugen, eines ist sicher: Das Vermächtnis der Gebrüder Dassler wird die Welt des Sports und des Stils noch über Generationen hinweg beeinflussen.




